Im Mittelpunkt des VINCI Forschungstags : die „Big Data“-Problematik
19 Dezember 2014 - Events - Frankreich
Am 18. Dezember fand in den Räumen des Inkubators SenseCube der 3. VINCI-Forschungstag statt. Die von der VINCI Academy ausgerichtete Veranstaltung diente dem Zweck, die FuE-Initiativen der Konzernunternehmen im Bereich Datenerfassung und –nutzung zu beleuchten.
Der VINCI Forschungstag wird seit 2011 im Rahmen der VINCI Academy organisiert. Konzernmitarbeiter aus Frankreich können sich bei dieser Veranstaltung über querschnittliche, strategisch wichtige und innovative Sachverhalte austauschen, die für die Herausforderungen der Zukunft bezeichnend sind: Nach dem Thema „Leistungsgarantie“ im Vorjahr stand 2014 beim 3. Forschungstag die Datenproblematik im Mittelpunkt.
Eingeleitet durch den Nachhaltigkeitsbeauftragten von VINCI, Christian CAYE, und Maxime TROCME, Verantwortlicher Umwelt & Wissenschaft bei VINCI, bot das Treffen den anwesenden Konzernmitarbeiter die Möglichkeit, sich mit der Erfassung und Nutzung von Daten in den Tätigkeitsbereichen von VINCI auseinanderzusetzen. Der Lehrstuhl für Ökodesign - ein wissenschaftliches Sponsoring-Projekt zusammen mit Paris-Tech – kündigte bei dieser Gelegenheit den für 2015 geplanten Call for Interest über Big Data im Zusammenhang mit den 3 Themenschwerpunkten des Lehrstuhls (Energie-Performance, nachhaltige Mobilität und biologische Vielfalt) an.
A cross-Group discussion about the challenges of the future
Bereichsübergreifende Überlegungen zu den Herausforderungen der Zukunft
Der 2010 auf Initiative von VINCI ins Leben gerufene Thinktank Fabrique de la Cité befasst sich mit dem Thema „urbane Innovation“.
Guillaume MALOCHET, der Verantwortliche für die Studien der Fabrique, schilderte anhand der großen „Revolutionen“, die derzeit im Gange sind - Big Data, Cloud und Internet der Dinge – den allgemeinen Hintergrund. Darüber hinaus machte er Vorschläge für einen bereichsübergreifenden Denkansatz hinsichtlich des Umgangs mit der elektronischen Datenflut für die Stadt der Zukunft. Er betonte, dass der Wert großer Datenmengen in der Zusammenführung dieser Daten liegt, und stellte mehrere Anwendungen vor, z.B. für neue mobilitätsbegleitende Dienstleistungen, die Verbesserung der Energieeffizienz von Flughäfen oder die Echtzeit-Steuerung von Infrastrukturen. Alle Studien des Thinktanks zu „Urban Data“ sind auf der Website der Fabrique de la Cité verfügbar.
[LT] G. Malochet (@FabriquelaCite) : "En 1mn on envoie 200 Mls de mails, 100000 tweets et 700000 recherches Google" pic.twitter.com/2NZDi1gRMG
— VINCI (@VINCI_fr) 18 Décembre 2014
Anschließend verdeutlichte Patrick SCHALBART, Forschungsingenieur bei MINES ParisTech, wie sich durch Auswertung von Daten über das Verhalten der Gebäudenutzer die Energie-Performance eines Gebäudes verbessern lässt. Seine Arbeiten erfolgen im Rahmen des Lehrstuhls für Ökodesign.
[LT] P. Schalbart (@MINES_ParisTech) : "Notre cœur d&
39;activité : améliorer la
performance énergétique des
bâtiments" pic.twitter.com/6cS5kUgOs5
— VINCI (@VINCI_fr) 18 Décembre 2014
Datenauswertung und -nutzung bei VINCI-Projekten
Am Vormittag wurden von den verschiedenen Konzernsparten mehrere besonders bezeichnende Projekte vorgestellt, um zu veranschaulichen, dass man durch Sammeln und Auswerten von Daten die Dienstleistungen und Infrastrukturen des Konzerns verbessern kann.
Smartvia: die vernetzte Fahrbahn (Eurovia)
Smartvia, vorgestellt von Ivan DROUADAINE, ist die von Eurovia entwickelte intelligente Fahrbahn der 5. Generation. Das Konzept beruht auf Sensoren in der Fahrbahn, die Echtzeitinformationen über den Straßenzustand und dessen Entwicklung liefern – ein wertvolles Instrument, um Hypothesen in Echtzeit überprüfen oder bei der Materialauswahl fundierte Entscheidungen treffen zu können.
[LT]
data - Présentation par Ivan Drouadaine de
Smartvia, la route connectée par @Eurovia_Group (@VINCI) pic.twitter.com/Vm1RuzEBJu
— VINCI (@VINCI_fr) 18 Décembre 2014
Die kollaborative Plattform für den Bau der Louis Vuitton Stiftung
Eric TAILLARDAT erläuterte, wie es mit diesem Tool gelang, heterogene Statikdaten so zusammenzuführen, dass die Ingenieure der verschiedenen Unternehmen gemeinsam an diesem hochkomplexen Bauwerk arbeiten konnten. Die Plattform ist eine Eigenentwicklung der Statik-Abteilung (DCES) von VINCI Construction Grands Projets, die beim VINCI-Innovationspreis 2013 in der Kategorie „Management“ prämiert wurde.
Die Aggregation der Statikdaten des Gebäudes erfolgte nach einem von der DCES entwickelten Verfahren in einer von der Berechnungs- und CAD-Software unabhängigen Sprache, damit zu einem künftigen Zeitpunkt Ingenieure ohne vorherige Projektkenntnis mit den dann existierenden Rechentools das Statikkonzept insgesamt oder Teile davon schnell und problemlos nachvollziehen können. Bei dieser Datenaggregation entstanden sage und schreibe 76.000 Dateien und 200 GB an Daten zur Beschreibung sämtlicher Strukturen, Belastungsfälle und Ergebnisse. Ein Patent für das Verfahren wurde im Dezember bei INPI (Zentralinstitution für den Schutz geistigen Eigentums in Frankreich) angemeldet.
[LT]
data - E. Taillardat (@VINCIConstruc Grands projets) présente la plateforme collaborative de la @FondationLV pic.twitter.com/MkjLaBv5Zn
— VINCI (@VINCI_fr) 18 Décembre 2014
Die Lösungen von Imtech ICT (VINCI Energies)
Die IKT-Sparte der niederländischen Imtech-Gruppe wurde 2014 von VINCI übernommen. Geschäftsführer Mike Bauwens stellte die Big Data-Problematik anhand der „5V“ dar:
- „Volume“ (Beschreiben des Datenumfangs);
- „Velocity“ (Analysieren der Datenströme);
- „Variety“ (Charakterisieren und Erweitern des Spektrums von Datenarten);
- „Veracity“ (Überprüfen der Authentizität der Daten) ;
- und „Value“ (Verwerten durch konkrete Nutzung der Daten).
[LT]
data - Présentation par M. Bauwens @ImtechICT "How to turn
bigdata into
smartdata" pic.twitter.com/v53gqdhRrP
— VINCI (@VINCI_fr) 18 Décembre 2014
Der Hackathon von VINCI Autoroutes
Simon COUTEL, Innovation & Digital Services Manager bei VINCI Autoroutes stellte die Aufgaben des VINCI Autoroutes Lab dar: das Entwerfen und Erproben neuer Dienste im Zusammenhang mit den Themen Reise und Mobilität. Vorgestellt wurden diverse Initiativen aus dem Jahr 2014, darunter „Citégreen“ (eine Bonusprogramm, das Autofahrer dazu veranlassen soll, verkehrsstarke Zeiten zu meiden) und die App „Panorama 360“ (Informationen über Sehenswertes rund um Autobahn-Ratsplätze). Ein weiteres Diskussionsthema war der „VINCI Autoroutes Hackaton 2014“. Bei dieser Aktion bekamen im Mai 2014 50 Teilnehmer 48 Stunden Zeit, innovative Ideen zu entwickeln für neue mobilitätsbezogene Serviceangebote auf Basis der Daten von VINCI Autoroute, der Stadtkommune Bordeaux und der Online-Mitfahrzentrale BlaBlaCar. Als Ergebnis dieser Aktion steht den Bürgern von Bordeaux inzwischen per Smartphone ein Nachhaltigkeits-Coach („Hello ma ville“) zur Verfügung.
[LT]
data href="https://twitter.com/1979Simon">@1979Simon présente le
Lab @VINCIAutoroutes : concevoir et expérimenter de nouveaux services
mobilité pic.twitter.com/xlHOnBZStb
— VINCI (@VINCI_fr) 18 Décembre 2014
Der Nachmittag war der kollektiven Intelligenz gewidmet. 5 Startups mit Verbindungen zu dem Thema Data und zu den Fachsparten von VINCI stellten ihre Tätigkeit vor. In Zusammenarbeit mit den Teams des Inkubators SenseCube wurden Workshops mit den VINCI-Mitarbeitern organisiert, um gemeinsam nach Lösungen für die Herausforderungen von morgen in den Bereichen Mobilität, Baustelle 2.0 oder Umweltperformance zu suchen.
Die anwesenden Startups waren:
- CitéGreen: das „erste Bonusprogramm für umweltbewusstes Verhalten“
- Koolicar: Autoverleih zwischen Privatpersonen ohne Schlüsselübergabe
- Syrthea: Außendämmungslösung für saubere Baustellen
- Trinov: Innovative Software und Dienstleistungen zur Überwachung und Optimierung der Ausgaben und Einnahmen im Zusammenhang mit Abfallstoffen
- Albedo (Coturnix): Lösung für die Echtzeit-Steuerung der Energie-Performance von Gebäuden.
Merci @SenseCubeCC pour ces échanges lors de la Journée de la
Recherche
data
VINCI pic.twitter.com/L9F6JFqChW
— VINCI (@VINCI_fr) 19 Décembre 2014
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2020 wird im Vergleich zu 2009 das 44-fache an Daten produziert werden.
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