3. Fachtagung des Lehrstuhls für Ökodesign: eine Forschungsgemeinschaft auf dem Vormarsch!

27 November 2014 - Nachhaltigkeit - Frankreich

Anlässlich der 3. „Universität“ des Lehrstuhls für Ökodesign kamen am 13. und 14. November 300 Teilnehmer zusammen, um sich über die im Rahmen des Lehrstuhls realisierten Forschungsarbeiten und Tools auszutauschen. Der Fokus war diesmal auf Aspekte der Nutzung von Hoch- und Tiefbauwerken gerichtet.

Bei diesen Fachtagungen geht es vor allem darum, die Arbeitsergebnisse des Lehrstuhls für Ökodesign auf breiter Basis bekannt zu machen. Der 2008 von VINCI und ParisTech ins Leben gerufene Lehrstuhl ist ein Forschungssponsoringprojekt in Zusammenarbeit mit dem aus drei Hochschulen bestehenden Cluster ParisTech (MINES ParisTech, École des Ponts ParisTech et AgroParisTech), um mit neuen Konzepten und Tools umweltbewussten Städtebau und biologische Vielfalt zu fördern. Im Schlüsselbereich der Innovation kommt „Diversity“ in jedem Sinne des Wortes hohe Bedeutung zu: 2014 war die Hälfte der ParisTech-Beiträge der Arbeit von Forscherinnen zuzuschreiben.

Fragen der Nutzung sind das Herzstück jedes auf Ökodesign basierten Projekts

Austragungsort der am 13. und 14. 11. 2014 abgehaltenen Veranstaltung mit 300 Teilnehmern aus Wissenschaft und Forschung, Soziologen sowie Mitwirkenden an städtebaulichen Projekten (Unternehmen, Architekten- und Planungsbüros usw.) war die Cité de la mode et du design . Der erste als Plenarversammlung ausgerichtete Tag befasste sich mit der Berücksichtigung des Nutzerverhaltens bei der umweltorientierten Auslegung von Bauwerken. Dank der Vielfalt der vertretenen Fachrichtungen konnten die Arbeiten des Lehrstuhls aus allen Blickwinkeln im internationalen Vergleich ausgeleuchtet werden.
Die Frage der Nutzung ist effektiv eine wesentliche Komponente der Überlegungen sowohl bei Infrastruktur- als auch bei Hochbauprojekten. Wie von Christophe Beslay (Université Jean Jaurès, Toulouse) in seinem Beitrag aufgezeigt, schwankt der Energiebedarf einer Wohnung je nach Nutzerverhalten im Verhältnis 1:10. „Der bewohnerinduzierte Anteil an der Energieleistung von Gebäuden“.

N.B.: Die Vorträge werden in Kürze über das Mini-MOOC-Modul des Lehrstuhls, Rubrik Academy, online verfügbar sein : Chair's site.

Ökodesigntools zur Entscheidungshilfe

Der zweite Tag verlief in Form von Workshops, um sich mit den von ParisTech im Rahmen des Lehrstuhls entwickelten Tools vertraut zu machen bzw. sie selbst auszuprobieren. Es handelt sich um auf wissenschaftlicher Basis entwickelte Modelle zur Beurteilung der Umweltleistung eines Projekts, die als Entscheidungshilfetools fungieren, das kaufmännische Angebot von Planungsleistungen fundieren oder als Ausbildungsmodul herangezogen werden können.

Vorgestellt und getestet wurden 4 bereits im Einsatz stehende Tools:

- NovaEQUER
Dieses allgemein zugängliche LCA-Tool misst die Umwelteffizienz eines ganzes Stadtviertels oder noch größerer Räume anhand einer ganzen Reihe von Lebenszyklusanalyse-Indikatoren.

- NewDistrict
Diese Multi-Agent-Simulationssoftware zeigt auf, wie sich die jeweiligen Beschlüsse aller Projektbeteiligten auf die Artenvielfalt in einem gegebenen Gebiet auswirken. Dieses Learning Tool für eine bessere Konzertierung, für das derzeit eine Open-Source-Lizenzanmeldung erfolgt, ist das Ergebnis von Entwicklungsarbeiten an der Universität AgroParisTech.

- ParkCap
Diese Software dient dem Ziel eines optimierten Parkraumangebots und folglich eines flüssigeren Verkehrs und einer verbesserten urbanen Mobilität.

- MAS Platform
Die von der Universität Nottingham entwickelte Software zur Simulation des Energiebedarfs von Gebäuden beruht auf einem Wahrscheinlichkeitsmodell diverser Verhaltensweisen (Öffnen von Fenstern, Sollwerteinstellung der Heizung usw.).