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VINCI Park wird Indigo

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5 November 2015 - Events - Frankreich

Seit dem 5. November firmiert VINCI Park unter dem Namen Indigo. Dieser Namenswechsel ergibt sich aus der 2014 mit Öffnung des Kapitals erfolgten Veränderung.

Der neue Name bezieht sich auf die siebte Farbe des Regenbogens, ein Dunkelblau-Violett, das Leonardo da Vinci als die Farbe der Ferne, des Unendlichen und der Zukunft beschrieb. Die Silben IN und GO stehen als Sinnbild für Mobilität, und das Anklingen von „individual going“ ist das eigentliche Markenversprechen von Indigo: individuelle Mobilitätsdienste mit Anpassung an den Lifestyle jedes einzelnen Parkkunden. Die neue Signatur der Marke projiziert ihr Metier – einen Platz zum Parken – in die Zukunft: „Platz der Zukunft“.

Dieser Namenswechsel signalisiert den Willen, mehr als nur einen Fahrzeugstellplatz zu bieten, nämlich ein auf den individuellen Bedarf zugeschnittenes Angebot für optimalen Nutzen bei jeder Fahrt durch eine immer intelligentere Anbindung und Vernetzung mit der Umgebung. Indigo-Kunden können beispielsweise, ohne ein Ticket zu ziehen, in das Parkhaus einfahren, sich per Handy zu ihrem Fahrzeugstellplatz leiten lassen, mit einem Elektro-Scooter ihren Weg fortsetzen, später ihr Auto abholen, das zwischenzeitlich mit diversen Einkäufen beladen wurde, und per Abbuchung bezahlen.

Indigo versteht sich als technologieorientierter, nachhaltiger Mobilitätsanbieter mit modularen Lösungen für jeden Zielort, der weiterhin auf den Grundwerten aufbaut, die den Erfolg von VINCI Park begründet haben: Sauberkeit, Sicherheit und Serviceorientierung.

Hinter diesem Namenswechsel steht eine starke Ambition: zum weltweiten Referenzanbieter für Parken und individuelle Mobilität zu werden. Dafür setzt Indigo an vier Hebeln an: seinem Pioniergeist, mit dem das Unternehmen das Image von Parkhäusern in den letzten fünfzig Jahren von Grund auf erneuert hat, einer fortgesetzten internationalen Expansion, der Verankerung in seinen Stammländern und einer neuen Investitionskapazität von 150 Millionen Euro pro Jahr. Bis 2020 visiert Indigo einen Umsatz von einer Milliarde Euro an. Zur Umsetzung dieser Strategie kann Indigo an der Seite von Prédica und Ardian weiter auf die Unterstützung durch VINCI zählen.

Von VINCI Park zu Indigo

Gründung von VINCI Park.
Die Anfänge des Parkplatzgeschäfts bei VINCI gehen auf den Beginn der 60er Jahre zurück, als die als Konzessionsvertrag ausgeschriebene Tiefgarage unter der Place des Invalides in Paris an GTM vergeben und die SGE gleichzeitig mit dem Bau der Tiefgarage unter der Place de la Concorde betraut wurde. Seit damals haben sich zahlreiche französische Stadtverwaltungen bei Parkhausvorhaben für das Konzessionsmodell entschieden, da es den Vorteil bietet, rasch und massiv investieren zu können, da die Last von der Kommune auf die Konzessionsnehmerin übergeht und da die Verbindlichkeiten vom Privatsektor und nicht von der öffentlichen Hand und die Kosten vom Nutzer und nicht vom Steuerzahler getragen werden. Als weiteren Vorteil haben die Kommunen nicht unerhebliche Einnahmen aus den abgeführten Konzessionsgebühren. Im Laufe der Zeit haben sich namhafte Marken entwickelt, um diesem Bedarf zu entsprechen. Sehr häufig entstanden sie im Umkreis bedeutender Baukonzerne: GTM, SGE, aber auch SOGEA und SPIE Batignolles.

Die beiden größten Parkplatzbetreiber auf Konzessionsbasis – Sogeparc und Parcs GTM – sind 1998 bzw. 2000 zu VINCI gestoßen. Der erste im Rahmen eines Übernahmeangebots der SGE, der zweite anlässlich der Fusion zwischen VINCI und GTM.
2001 wurden die beiden Unternehmen zu VINCI Park verschmolzen. Nach und nach weitete sich das französische Parkplatzbetreibermodell auf andere europäische Länder aus (Belgien, Deutschland, Großbritannien, Luxemburg, Schweiz, Slowakei, Spanien und Tschechische Republik) und VINCI Park wurde zur Nummer eins im europäischen Parkhauskonzessionssektor. Strategisches Ziel war es, den Parkhäusern einen neuen Look zu geben. Als Pionier der Branche baute VINCI Park sein Angebot auf vier Pfeilern auf: Kundendienst, Sauberkeit, Sicherheit, Serviceleistungen. Damit gelang ein grundlegender Wandel von Image und Realität der Parkhäuser: - Kundendienst: mit Kundenorientierung als prioritärem Fokus, Mitarbeiterschulung zur besseren Betreuung der Parkkunden, 24/7-Kundendienst und Einrichten des Parkhaussenders Radio VINCI Park.
- Sauberkeit: Gestaltung der Parkhäuser zu gut beleuchteten, sauberen, frisch riechenden Bereichen, in denen sich der Parkkunde wohlfühlt.
- Sicherheit: Mit heller Beleuchtung, dem Einsatz transparenter Werkstoffe und einer guten Ausschilderung ab Einfahrt erhöht VINCI Park das Gefühl der Sicherheit.
- Serviceangebot: Verleih von Fahrrädern, Einkaufstaschen und Regenschirmen, Einrichtung von Mobilitätshubs, eigene VINCI Park App, Bezahlung per Smartphone oder elektronischer Karte, Aufladen von Elektrofahrzeugen.

Diversifizierung und Internationalisierung.
In der zweiten Hälfte der 2000er Jahre suchte VINCI Park nach neuen Wachstumsträgern. Die meisten größeren Städte waren mit Parkhäusern ausgestattet; für die weitere Entwicklung von VINCI Park waren Parkhauskonzessionen allein nicht länger ausreichend. Es erfolgte eine Diversifizierung durch die Bewirtschaftung gebührenpflichtiger Parkplätze im Straßenraum. Darüber hinaus wurde VINCI Park international tätig, vor allem in Nordamerika mit der Übernahme von LAZ Parking. Gleichzeitig wurde auch das Business Modell überarbeitet und neben Konzessions- auch Dienstleistungsverträge geschlossen. Städte, die für ihren Bedarf Parkgaragen geschaffen hatten, brauchten dafür professionelle Betreiber. VINCI Park, seit mehr als vierzig Jahren Parkhausbewirtschafter auf Konzessionsbasis, hatte alle Voraussetzungen dafür.

In dieser Zeit wurde VINCI Park zum zweitgrößten kanadischen und zum viertgrößten amerikanischen Anbieter von Parkplatzmanagementleistungen. Die Margen sind bei diesen Dienstleistungsverträgen geringer, da sie im Vergleich zu Konzessionen sehr viel weniger kapitalintensiv sind.

Wende ab 2010 und Öffnung des Kapitals.
Die großen Eigentümer öffentlicher und privater Parkhäuser und Parkplätze neigen mehr und mehr dazu, Kapital aus ihren Vermögenswerten zu schlagen, um das Geld in ihr „Kerngeschäft“ zu reinvestieren. Viele wollen die Parkeinrichtungen auf Konzessionsbasis vergeben. In den Vereinigten lässt sich diesbezüglich ein steigender Trend erkennen. Städte, Kliniken, Einkaufszentren und Universitäten vergeben ihre Parkplätze in Form von „Brownfield“-Konzessionen. Ein weiteres Wachstum von VINCI Park erfordert folglich hohe Investitionsmittel.

Zeitgleich hat VINCI die strategische Wahl getroffen, die Konzessionen vor allem in zwei Bereichen auszubauen – Autobahnen und Flughäfen – und die verfügbaren Investitionsmittel vorrangig dafür einzusetzen. VINCI beschloss daher, das Kapital von VINCI Park zu öffnen und zwei neue Partner zu beteiligen: Ardian und Crédit Agricole Assurances. Am 4. 6. 2014 gründeten die drei Partner das Gemeinschaftsunternehmen, das 100% des Kapitals von VINCI Park innehat. Ardian hat heute einen Kapitalanteil von 37 % und Crédit Agricole Assurances von fast 37 %. Darüber hinaus wurde dem Management und den Mitarbeitern angeboten, sich an der neuen Gesellschaft zu beteiligen, an der VINCI heute etwas weniger 25 % der Anteile hält. Mit dieser Kapitalöffnung ist VINCI Park in der Lage, seine Geschäftsentwicklung insbesondere in Nordamerika, Lateinamerika und Asien fortzusetzen und zugleich seine führende Position in Frankreich und Europa zu festigen. VINCI ist es somit innerhalb von fünfzehn Jahren gelungen, das Parkplatzgeschäft in Frankreich zu konsolidieren und eine weltweit führende Position im Bereich Parkhauskonzessionen und Parkraumbewirtschaftung im Straßenraum einzunehmen. VINCI hat auch aus diesem ursprünglichen BtoB- ein BtoC-Geschäft gemacht, das seit Umfirmierung in VINCI im Zeichen einer originellen Marken-, Service- und Ausschilderungspolitik steht. Es ist nun Aufgabe der Teams von VINCI Park und der neuen Aktionäre, auf das bisher Geleistete aufzubauen und mit einem neuen Markenversprechen mit noch mehr Digitalisierung, noch mehr Serviceangeboten und einem noch internationaleren Zuschnitt das nun unter Indigo firmierende Unternehmen erfolgreich weiterzuführen.